Rose schaut angestrengt als ich nach Hause komme.
"Kaffee?"
Sie nickt und geht nach draussen.
Zusätzliche Aufgaben in ihrem Job, die sie sich freiwillig aufbürden will. Eigentlich nicht schlecht, doch sie ahnt was langfristig daraus erwachsen kann.
Stress, Verantwortung und alles was es bringt ist selten Lob ja eher Streit weil ein anderer Ungerechtigkeit verspürt.
Ich weiß keinen Rat. Soll sie probieren ob es klappt und aussteigen wenn es nicht geht?
Wenn ich eines jetzt schon weiß, es kostet Zeit. Und das nicht knapp.
Was im Moment dazu kommt, sie findet keine Ablenkung mehr. Es scheint nur noch ein Thema zu geben. Forum, Mail, Whatsapp. Überall wird lamentiert. Aus, vorbei - Thema durch.
Es lähmt.
Es nervt.
"Komm, wir bringen das Spiel noch vorbei."
Etwas irritiert schaue ich auf das Kinderspiel auf unserem Tisch. Es ist alt und es gibt keinen Grund, es Abends um Sieben zum Großneffen zu bringen.
Die Lady will, wir gehen hin.
Während sie mit ihrer Nichte spricht, sich mit ihrem Sohn unterhält und danach noch sein Schwesterchen hält rast mein Kopf.
'Ein Thema... Ich sollte schauen.'
Das Baby steht ihr gut. Rose strahlt.
So lange es nicht ihres sondern eines der Kindeskinder ist ist es gut. So lange sie will erfreut sie sich daran.
Dann gibt sie's ab.
Wir gehen Heim.
Endlich daheim stürze ich mich förmlich an den Rechner. Ich schaue, lese schreibe. Ich suche und kommentiere.
"Äh, Rose brauchst du was?"
"Nein."
Ich kann nicht verstehen, wie sich alles nur mit einem einzigen Thema beschäftigen kann. Und bin selbst drin. Auch ich mache mit.
Indes sitzt Rose stumm auf dem Sofa. Es läuft zwar ein Film, doch Rose scheint nicht wirklich beim Fernsehen zu sein.
Es wird Zeit, sich vom Rechner zu lösen damit ich mich endlich um meine Lady....
Um mich herum steht das Geschirr. Es ist gleich Neun. Noch kein Vesper gemacht.
Wieder vergehen rund zwanzig Minuten, bis ich endlich bei meiner Lady bin.
Ich suche ihre Nähe. Dabei sitze ich zu weit weg und bemerke auch deutlich, mit meiner Art komme ich heute nicht an sie ran.
Meine Gedanken rasen. Es muss doch eine Möglichkeit geben meine Gedanken neu zu fokussieren.
Schnell zurück an den Rechner. Ich schreibe.
Und Rose?
Die geht ins Bett.
Eine ganze Stunde später komme ich ins Bett.
Unter der Decke schiebe ich mich zu Rose, hebe etwas ihre Decke...
"Hm!"
...und rutsch wieder weg.
Erst beim Frühstück kapiere ich, wie alleine ich sie gelassen habe.
Ich teile meine Gedanken, ich schreibe. Aber alles nicht mit ihr.
Sie ist stumm. Was soll sie sagen wenn keiner da ist der zuhören mag.
Deshalb sind wir zur Neffin marschiert.
Sie wollte raus.
Brauchte Luft.
Jemand der sie auf andere Gedanken bringt.
Ich sollte es sein.
Ich war es nicht.
Ich war nur stumm.
Vom Rosenzüchtling
Hmmmm....wirklich?
AntwortenLöschenWar nicht alles Okay bis zur Episode Fahrrad????
Denk mal nach, mein HeRZ.
Deine Rose