Sonntag, 2. April 2017

Hundert vs (m)Einer

Zuckend liege ich an Roses Seite. Meine Lady ist ein Wenig erschöpft, ihr Körper kommt langsam zur Ruhe. In spätestens einer Minute hat sie die komplette Kontrolle über ihn zurück.
Oben gewesen schwebt sie gerade noch dahin während bei mir das Gegenteil passiert.

Nichts mit oben. Eingesperrt.
Kleingehalten wird der Kerl. Wie es gefällt. Wie sie es mag, wie ich es will.
Drei ganze Monate Ohne sind DIESES Jahr bereits vergangen.
Bis Ostern ist es nicht mehr lange.

Es fällt mir nicht schwer zu warten.
Ein Tag mehr, eine Woche.
Kein Problem. Da ist nichts worauf ich warte.
Doch dann...

In Momenten wie jetzt.
Ich durfte dienen, die Herrin verwöhnen, früh Morgens schon was Schönes gönnen.
Dabei die Enge SEINES Käfigs spüren, wie das Köpfchen sich in die Gitter stemmt,
alles straff nach vorne zerrt. Nur die Bälle noch den Ring festhalten,
so verhindern, dass ER entkommt.

'Freiheit die ich gar nicht will. Das hier gerade ist das was ich will!'
Diese Zucken, diese Qual. Aufgeheizt Passagier zu sein.
Mein Körper fährt gerade Achterbahn, in kurzen Pausen holt er Schwung, rüttelt mich dann kräftig durch. Ich liege da, kann nichts machen, kann mich nicht wehren, fühle mich wie festgeschnallt.
"Mein kleiner Vibrator" nennt mich Rose gerne wenn mein ganzer Körper zittert, ich nicht ein bisschen Kontrolle habe. Ich kuschele mich an, klammere mich fest, suche nach Halt in den kurzen Pausen. Schon geht es wieder los:
Ich zittere total, es schüttle mich durch.

Rose braucht nichts machen.
Sie liegt nur da, spürt mich, grinst.
Längst hat sie sich erholt, kontrolliert wieder alles was ihr Körper tut.
Ohne Berührung, nur durch die Zeit. Nur die Hormone, durch meine Gedanken bin ich gefangen während der Rollercoaster läuft
Ich bin konzentriert beim Die Herrin verwöhnen, beobachte genau was die Lady so braucht. Was sie will, wie sie atmet, wie weit sie ist, wie schnell sie will. In dieser Zeit geschieht bei mir nichts. ICH bin der Herr über meinen Körper. ICH bestimme ganz klar was ICH ihr gebe und das wie.

Doch dann, danach...
Wenn die Herrin ganz oben war...
nein noch etwas später.
Ab dem Moment an dem ich weiß, jetzt will sie nicht mehr.
Wenn ich mich an sie kuschele, nach dem sanften Kuss auf die Stirn, nach meinem "Danke".
Dann beginnt die Zeit für mich nun auch selbst zu fallen, den Gefühlen in meinem Körper ihren Lauf zu lassen.
Dann geht es ab, mein Körper übernimmt. Er zuckt, ich zappele, meine Schultern vibrieren.
Dann gibt es für mich nichts mehr was ich tun kann. Ich bin Passagier - und genieße es.

Wann, bitte schön hatte ich das schon?
Wie oft denn in der Vergangenheit?
Von all meinen Höhepunkten in der Vergangenheit...
Erst zwei Mal hat mich die Herrin so weit gebracht dies zu erleben NACHDEM ein Punkt mit mir nach Oben schoss. So oft wie ich mich in meinem Leben selbst bediente hatte ich nie geahnt wohin die Reise gehen kann.
Kurz gekommen und schnell vorbei war früher ganz normal.
Der kurze Flash, drei - fünf Sekunden. Nichts das lange hält.
Mann machst noch mal.
Anders heute, dieses Gefühl. Diese Ohnmacht im eigenen Körper, Beine zucken, Arme zappeln, kribbeln, krabbeln - überall. Das bekomme ich nicht bei meinem Kommen, das erhalte ich genau beim Gegenteil.

Wie gesagt...
Ein Tag mehr, eine Woche.
Kein Problem. Da ist nichts worauf ich warte.

Aber in diesen Momenten spüre ich wie lange her es inzwischen ist.
Das Warten staut nichts auf - es ist das Teasen.
Es ist das Spüren nicht zu kommen. Nicht das bloße Warten Tag für Tag.
Warten hält man lange durch. Das Spüren aber macht verrückt.
Es schürt die Sehnsucht, das Verlangen. Zeigt dem Körper was ER braucht.

Kurz nachdem die Herrin kommt, finde ich Befriedigung.
Ich bin zufrieden mit meinem Dienen, bin Glücklich für sie da zu sein.
Es reicht mir aus. Still liege ich da.
Doch nur Sekunden später übernimmt mein Körper,
klinkt völlig meinen Willen aus.

"Alles gut" beruhigt mich Rose.
Sie hält MICH fest, sie streichelt mich.
"Herrin" sage ich Minuten später, "dürfte ich tauschen, ich würde es tun."
"Was willst du tauschen" fragt sie verdutzt.
"Einen von Meinen - dafür Hundert für euch. Diese Gefühl will ich lieber hundert Mal erleben als nur ein Einziges mein Viel zu kurz."
"Hmmm" überlegt die Herrin, "da muss ich mir wohl auch noch einen Gürtel holen."
"WHAT!?" Ich kapiere nichts.

"Na ja, wenn du der Meinung bis das ist viel viel besser, dann will ich das auch mal spüren."
Ich schaue sie an, traue dem nicht was sie sagt.
Das kann sie auf keinen Fall ernst gemeint haben.
"Beide weggesperrt, was soll da gehen?"

"Ein Scherz mein subbie."
Ich lächele.
...aber nur sehr kurz.
Das Gefühl bei mir ist so Megasensationell.
Aber es kann nicht angehen, dass die Herrin davon kosten will.
Das wäre falsch - obwohl sie bestimmt.
Sie kann tun, kann machen was sie will.
Aber das?


Sie meint es nicht ernst, ich kenne sie gut.
Aber selbst nur daran zu denken...
Sie hat mich erschreckt.

Vom Rosenzüchtling

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