Montag, 19. November 2012

Verderber

Rose gönnt mir nicht viel.
Im Gegenteil, wenn sie merkt, sie sehr ich darum kämpfe, dann wird es verdorben oder ruiniert.

Was war geschehen?
Gerade stand ich vor ihr mit rotfunkelndem Mond,


da packte sie zu und untersuchte ihr Stück.
"Mein Armer. Hat einen Bluterguss. Sogar zwei.
Wir lassen das mit dem Käfig sein."
"Die Spuren sind nur vom Kampf gegen den kleinen Käfig."
"Das habe ich gerade erst gelesen."
"Bei dem Großen passiert das nicht."





Meine letzten Worte gehen unter.
Rose beschäftigt sich bereits mit IHM. Sie streichelt IHN und legt SEIN Köpfchen blank. Sie deckt ES zu und enthüllt ES erneut. Langsam prüft sie, ob dies noch geht. Schaut, wie SEINE Haut sich dehnt und eng um das Köpfchen legt.

Ihr Finger streicht um den Rand und bringt mich hoch.
Noch ein wenig und ich komme gleich.
'Herrin, bitte nicht. Bitte spar mich auf.'
Rose macht keine Anstalten aufzuhören. Immern näher wandere ich am Rand. Ich weiche zurück, versuche mich von dort zu entziehen.
'Rose bitte, lass es sein!'

Ich zappelte in ihrer Hand und wimmerte fast wie zuvor als sie mir den Hintern farbig strich. Und wirklich im letzten Moment ließ sie von mir ab.
Ich schnappte nach Luft, spannte mich an.
Ich kämpfte gegen den Punkt und gewann.
So dicht an der Kante und doch die Oberhand gewonnen.
Ich war stolz.
Rose enttäuscht.

Will sie mich ruinieren oder will sie dass ich komme?
'Herrin, heute ist mir nicht danach.'
Heute kämpfe ich das erste Mal von allein.
Ich will nicht kommen, ich will, dass sie alles bekommt.

Und ich komme. Der Punkt ist wieder da. Rose lässt ab. Wieder stehe ich an der Kante. Und nur mit aller größter Not gelingt es mir den Punkt zurückzudrängen.
Zitternd stehe ich vor ihr. Was will sie? Macht sie ernst? Ist sie erzürnt?

Wieder beginnt Rose, bewegt ihre Hand über den Schaft, enthüllt den Kopf oder verhüllt IHN mit SEINER Haut. Langsam macht sie dies, ohne Hast, eher vergnüglich beobachtend wie ich kämpfe. Auch wenn sie die Arbeit hat, es macht ihr Spaß. Selbst mit geschlossenen Augen und obwohl ich mich konzentriere fühle ich ihre Lust, die sie besitzt. Sie weiß wer gewinnt. Die Frage ist nur wann.

Es ist so weit.
Die Herrin spürt es und lässt los. Der Punkt ist oben, ich kämpfe dagegen an. Noch komme ich nicht. Kurz zuckt ER ein, zwei Mal. Dann habe ich IHN im Griff. Ich komme nicht. Der Orgasmus ist weg.
Der Orgasmus schon. Doch jetzt kommt ER.





Absolut ohne Gefühl.
War es gerade noch, als ob der Zug anfährt und ich auf dem Trittbrett stehe. Das ich noch absteige und auf dem Bahnsteig stehe. So sehe ich jetzt wie der Rest von mir in der Türe steht. Der Rest fährt fort. Der Rest lässt mich stehen. Ohne Gefühl.
Das Einzige was ich merke ist wie es läuft.
Wie das Sperma aus IHM rinnt. Und ich sehe zu.
Der Zug fährt weiter. Ich bin nicht darauf.
Warum wollte ich runter vom Zug?
Was habe ich davon?

Zu spüren wie es anrollt und kurz vorher versiegt.
Das ist eben so. Das nehme ich hin.
Aber sich dagegen zu wehren,
abzuspringen vom Zug der bereits fährt?

Rose ist stolz.
Stolz auf sich, mir mein Spiel zu verderben.
Stolz darauf, mich so zu ruinieren.
Stolz auf das, was auf dem Boden schwimmt.
Und stolz auf das, was das alles soll:
"So mein Lieber, das Rot hast du nun.
Und ich denke, dein Kopf ist nun frei."

Zurückgesetzt. Den Reboot-Knopf gedrückt.
Die Verstopfung zum Hirn ist beseitigt.
Der gedankliche Weg zur Herrin wieder frei.
Womit der Mann denkt merkt man, wenn das Hirn durchgespült wird
und der Pfropfen davor sich löst.

Ab da lief der Sonntag perfekt.


Vom Rosenzüchtling

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