"Dein Sohn studiert in Wien? Wie kommt der denn da hin?"
"Er fährt mit dem Zug. Das funktioniert."
"Blödmann. Ich meine, wie kommt jemand darauf in Wien zu studieren?"
'Selber Blödmann. Aber warum hast du nicht gelernt zu fragen, was du wissen willst...'
"Wien hat eine der größten medizinischen Fakultäten. Mein Sohn hatte gemeint, dort gibt es keinen NC und somit kann er dort mit seinen Noten alles studieren. Es gibt keine Studiengebühren, auch nicht für Ausländer."
"Wie meinst du das?"
"Stell dir einfach vor, das wir Deutschen auf einem Großteil der Welt Ausländer sind."
Kurzes Nachdenken...
Wobei es selbst für so ein mechanisches Gehirn, wie es mein Gegenüber besitzt doch noch sehr lange dauerte.
"Wow, der ist gut, den muss ich mir merken."
'Blödmann. Nicht merken. Verinnerlichen.'
"Und weiß er schon, was er nach dem Studium machen will?"
"Schreiben. Bei einer Zeitung, ein Buch oder dergleichen."
"Braucht man dafür nicht erst Erfahrung?"
"Um ein Buch zu schreiben? Da reicht auch Phantasie."
"Wozu studiert er dann jetzt Medizin?"
"Das habe ich nie gesagt."
"Aber du hattes gesagt, dass er wegen der medizinischen Fakultät nach Wien gegangen ist."
"Nein, da habe ich nicht für ihn gesprochen. Du hattest mich gefragt, wie jemand darauf kommt, dort zu studieren."
Ich mag es, korrekte Antworten auf die gestellten Fragen zu geben. Es ist schließlich nicht gut zu interpretieren, was der Gegenüber vielleicht wissen wollte.
Und da kam mir der Herr Blödmann gerade recht.
Vom Rosenzüchtling
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