Freitag, 20. September 2013

Fliegende Hunde und andere Liebesbekundungen

Firmenfeier
...oder wie man es nennen möchte, wenn es after work auf ein Stadtfest geht.

In geselliger Runde trifft man auf Kollegen, die man nur in Arbeitskleidung oder vom Telefonieren kennt.
So bleibt es nicht aus, das Du anzubieten und gemeinsam die Gläser zu leeren.

Es ist bereits Neun als ich Rose schreibe: "Ich komme" und verdutzt auf meinem Display die Antwort lese " Das bestimme immer noch ich".
Es braucht bis ich meine Fassung zurück bekam und darum bat noch ihre Füße massieren zu dürfen.
Die Antwort bleibt offen.
"Mal seh'n..."

Es wird doch spät als die Lady sich zu Bett begibt.
"Nur die Füße."
"Ja Lady."
Nein, ich bin nicht enttäuscht. Ich freue mich dass ich darf.
"Und nicht so lange...."
'Hauptsache überhaupt!'
"Ich will doch noch von der Anschließenden Flagelation mit Brennnesseln erfahren."
"Seite Hundertneunundneuzig" grinse ich Rose an.

Freudig helfe ich der Lady zu Bett, decke sie zu, die Füße auf und lege sie auf meinen Schoß. ER sucht die Aufmerksamkeit, richtet sich auf, stupst gegen ihr Bein also rutsche ich etwas zurück. ER braucht SEINE Sehnsucht nicht so eindrücklich bei SEINE Lady zu bekunden. Nicht bei SEINER Geschwindigkeit.
Ich nehme von der Fußbutter, verteile und verreibe sie auf ihrer Haut und massiere sie ein. Sofort zieht die Creme ein. Zu lange haben ihre Füße auf ihre Pflege warten müssen.
Es ist an der Zeit es wieder häufig zu tun.

Minuten später las ich vor. Bei den Brennessel fragte man sich wem das gefällt, worauf ER sich in den Vordergrund drückte. IHM gefiel vor allem Roses Hand, die IHN umspannte, sich hinabbewegt und Gefühle in IHM aufsteigen lässt, die ER sich wünscht.
ER stand bereit.

Bereit um Rose halt zu geben, damit sie sich langsam in den Schlaf senken kann.
Ihre Hand löste sich, glitt sanft an mir hinab und Rose schlief.
Ich löschte das Licht.

Als der Wecker klingelte kam ich nur schwer aus dem Bett. Das letzte Mal, dann ist Wochenende.
Duschen, Rasieren, Zähne putzen und dann zu Rose ins Bett. Nicht ohne zuvor die Hände aufzuwärmen, um mit den warmen Fingern über ihre Haut zu streichen ohne sie zu verschrecken.

"Willst du mich wieder schlafen?"
Die Lady scherzt. Ich schlug sie nie.
"Noch mehr blaue Flecken machen?"
"Ähhhh???" Sie meint es ernst!?
"Willst du wieder den Hund auf mich werfen?"
Rose richtete sich auf und schaute in mein Gesicht. Zumindest erkannte ich ein Lächeln darin.
"Du hast nichts bemerkt" lachte sie.
"Em, nein."
"Du hast den Hund durch die Luft geschmissen. Der landete japsend auf meinem Knie und das tat höllisch weh."
Oh...(schluck)
"Ich war stink sauer und habe versucht dich zu wecken. Aber das geht ja nie. Ich möchte nicht wissen was passiert wenn es brennt."
"Ich auch nicht."

Aber was war passiert?
Ganz hinten dämmerte es. Eine kleine dunkle Ecke, ein Abschnitt, den ich beim Feiern nicht benutzt hatte war wohl nüchtern genug geblieben, kleine Informationsfetzen zu speichern.


In der Nacht war mir kalt. Von der Decke hatte ich zu wenig für die Nacht. Ich wollte mehr.
So schob ich mein Bein darunter, flocht es ein, spannte die Decke und drückte das andere hinauf. Wenn das funktioniert bekomme ich so ein paar Zentimeter für mich. Doch die Decke gab nicht nach.
Zwischen uns lag der Hund.
Ein zweites Mal hob ich mein Bein. Dieses Mal mit Schwung. Die Decke straffte sich. Auf ein Mal war sie frei. Ich hatte genug um mich umzudrehen.
Zufrieden und warm schlief ich wieder ein.

Doch hinter mir flog ein Hund durch die Luft. So schnell wie das Deckbett sich spannte schleuderte er hinauf, landete unsanft auf Roses Knie und alle waren wach.
Bis auf mich.
Ohne Schmerzen hatte ich was ich wollte und schlief ein.


Ein fliegender Hund...
Was ich Rose alles bieten kann.



Vom Rosenzüchtling

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