Dienstag, 21. Juli 2015

See

Es tut sich nichts.
Nein, schlimmer. Ich tue nichts.
Das liegt dann wohl am Job.

Es ist schwül. Im Büro ist es heiß.
Und die Arbeit ist -sagen wir- schwierig.

Es fühlt sich an als setzte mich jemand mit dem Boot im See ab und sagt:
"Jetzt schwimme ans Ufer."
Es geht. Ich schaffe es aus dem See und komme erschöpft nach Hause.
Am nächsten Tag geht es noch weiter hinaus.
"Los jetzt, wieder ans Ufer."
Ein sinnloses Geschäft. Nur gemacht, damit es einer macht.
Ausgelaugt komme ich abends dann Heim.

Und, man glaubt es ja kaum, auch am folgenden Tag geht es wieder genau so weit raus.
Das ist nicht nur der Kampf den Tag zu überstehen.
Es ist auch die Qual erneut ins Boot zu steigen.
Um wieder nach draußen zu fahren.

Warum nicht andere Wege einschlagen, warum nicht am Ufer bleiben? Warum sich jeden Tag von Anderen treiben lassen um ihren Karren zu ziehen?
Ich bin schon mitten im See.
Schlimmer kann es nicht werden.
Bis darauf, dass die Kraft langsam schwindet und nichts mehr für Rose zu bleiben scheint.
Mir fehlt ein Entspannen. Ruhige Minuten für mich bevor ich die Haustüre durchschreite.
Wenn ich dann so vor meiner Lady erscheine ist mir gleich alles zu viel.

Ich tue dann nichts.
Es tut sich nichts.
Erschöpfung macht sich breit.


Vom Rosenzüchtling

2 Kommentare:

  1. Hallo RZ,

    ich wollte ansich wie in letzter Zeit so häufig diesen Post nur lesen und keinen Kommentar schreiben.

    Nun habe ich aber auf dem Weg zur Arbeit das Lied "My Dear" von Katzenjammer gehört und gedacht, das passt für mich jetzt doch.

    Es sind anscheinend gerade deine Fähigkeiten als Münchhausen gefragt, dich selbst aus den Tiefen wieder hochzubringen.

    Und ich bin überzeugt, wenn du das beginnst, wird auf dem Weg dir eine Hand gereicht, die dir hilft.
    Ich habe gelernt, man muss nur den Anfang machen, und dabei seine Heiterkeit und Gelassenheit bewahren, auch wenn das machmal schwer fällt.

    Viel Glück, auch bei den heißen Tagen und dem täglichen Gruß des Murmeltiers.

    Michael

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    1. Es bedarf nicht immer eines Münchhausens.
      ... die Hand einer Lady um ins Tal zu gleiten.
      ... dort rosige Ansichten genießen.
      ... zarte Düfte einzuatmen und dann
      ... lange Vergönntes wieder zu kosten
      lässt alte Reaktionen schnell erwachsen.

      Dort wo ich gestern war
      zog sich selbst ein Baron nicht einfach so heraus.

      RZ

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