"Wann kommst du morgen heim?"
Wir stehen an der Kasse und die Frage kommt ohne jeglichen Bezug.
Termine? Morgens zwei und den Mittag hatte ich mir bewusst freigehalten. Daheim gibt es einiges zu tun.
"Ich wollte um Zwölf Schluss machen."
"Gut so. Morgen putzt du das Bad."
Meine ich doch. Es gibt genug zu tun...
"Und zwar mit Humbler dran."
Das ist neu. Angedeutet hatte sie das schon oft. Wird es nun wahr?
"Wann kommen die Kids?"
"Mach dir über die keinen Kopf. Du wartest bis ich nach Hause komme. Ich will das sehen."
Dabei zwickte sie mich kräftig in den Po. Ich hielt still und empfing dabei ihren Kuss.
"Mein Lieber, du wirst langsam zu frech. Dir werde ich helfen, etwas von deiner Liste zu streichen."
Ich kapierte nichts. Ich habe nichts gelöscht. Der Blog ist wie er war.
"Gestrichen" frage ich nach.
"Klar. Hast du gesagt. Und das nur um mich zu ärgern."
Das stimmt. Es ging um einen Kink. Etwas, das weder sie noch ich will. Als Rose des Abends zu mir sagt, das gibt es bei ihr nicht war meine Antwort darauf:
"Na gut. Dann streiche ich es von der Liste meiner Must Have"
Und Rose drehte sich weg. Ein dummer Satz und sie ließ mich in jener Nacht allein.
...hatte ich wohl verdient.
"Ich warte..."
Worauf? Mir war nicht bewusst, dass irgendetwas fehlt. Wir waren noch nicht dran, der Einkaufswagen war ausgeräumt. Worauf wartet sie noch?
Als ich in ihre Augen schaue trifft mich ein finsterer Blick.
"Nur um mich zu Ärgern...?"
Oh das! " Ja. Entschuldigung."
"Du nimmst dir zu viel raus. Es wird Zeit dich in deine Grenzen zu weisen."
Sie hat recht. Das war nicht das einzige Vorkommnis in den letzten Wochen.
Und während ich gedanklich alles aufrechnete stieß sie mich an.
"Auf."
Die Kassiererin grinste mich an.
Was hatte Rose gerade gesagt? Auf oder Lauf? Schnell schob ich den Wagen in Position, wechselte ein freundliches "Guten Abend" mit der Kassiererin und dann legte die los.
Auf dem Band lag der Wochenendeinkauf. Voll bepackt mit kleinen Sachen, wenig sortiert. Schwer und fragil lag zwischen 'zu Kühlen' und Obst. Der Kasse ist das egal. Die Kassiererin ist schnell. In windeseile zieht sie Stück für Stück über den Scanner, lässt es los, nimmt das nächste aus der ersten Hand mit der sie ständig ein neues Päckchen greift. Rasend schnell.
Ich räume ein. Nun sortiere ich. Mehl zu Mehl, dazu den Zucker und Reis. Getränke daneben, das Obst oben auf.
Wurst, Käse, Fleisch werden in ein anderes Eck gepackt und zum Schluss kommen Chips und Süßigkeiten darauf.
"Er ist schnell" stellt die Kassiererin mit Blick zu Rose fest.
Nicht mehr als vier Packungen liegen maximal auf dem Tisch. Wenn sie kurz stockt habe ich alles weg gepackt.
"Ja. Ich staune auch."
"Den haben sie gut hinbekommen."
"Finde ich auch" erwidert meine Lady.
Ich bin stolz. Nicht oft bekommt sie solch Lob zu hören. Auch wenn der Andere es anders meint.
Wir wissen, das es stimmt.
Vom Rosenzüchtling
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