Mittwoch, 10. Juli 2013

Schlampig

Roses Tag lief nicht optimal. Erst ein mieser Tag im Job, dann die Recherche im Netz:
Fensterkid braucht viele Wochen bis er durchgetrocknet ist. Hinderlich, wenn man aktuell die Fenster streicht.
Dazu das geplante Arbeitszimmer. Freigeworden durch den Umzug des Kids. Nummer Zwo zog in das Zimmer vom Wiener. Doch mehr als die Türe hinter sich zuzuziehen hatte Kid Zwo beim Räumen nicht gemacht. Dort sieht es aus... Berge von altem Zeugs quellen hervor und Rose geht nun mit eisernem Besen durch.
Da ich Kabel verlege helfe ich nicht.
Die Stimmung ist nicht gut.

Eigentlich stand Verwaltungskram bei mir an. Doch fehlte mir dazu ein Brief. Ich habe gesucht, fand ihn aber - wie meistens - nicht.
Als Rose mit dem Zimmer und ich mit dem Installieren für den Tag pausierten war es bereits spät. Am Besten lassen wir den Abend im Freien ausklingen.
"Rose, ich suche den einen Beleg. Im Ordner ist er nicht. Ich finde ihn nicht."

Das spät am Abend zu sagen war verkehrt.
Ab jetzt suchte Rose alles ab. Stierte Ordner und Kisten durch und verzweifelte langsam. Wo der Beleg sein sollte ist er nicht. Wo er sein könnte findet sie ihn nicht. Alles durchsucht, doch vergebens.
"Lass es doch für heute" meinte ich.
"Glaubst du, ich kann so schlafen?"
Das stimmt. Sie liegt die ganze Nacht wach und grübelt herum. Ständig steht sie dann auf, überprüft ob der Beleg nicht doch zu finden ist. Keine ruhige Nacht.
"Der Brief ist da. Ich habe ihn neben deinen Rechner gelegt."
"Danke. Wo war er denn?"
"Im Ordner. Wo er hin gehört."

Klasse gemacht RZ

Ich habe mal wieder zu schlampig geschaut. Und anstatt noch einmal den Ordner zu durchsuchen habe ich Rose aufgehetzt.
Obwohl sie Ordnung hält reicht es gegen meine Schlampigkeit nicht.

Rose zieht sich zurück. Ohne ein Wort geht sie hinein, zieht sich aus und bereitet sich vor für die Nacht.
"Darf ich dir noch etwas vorlesen" frage ich zögerlich.
Die Antwort ist mir eigentlich klar.
"Mmm, nein."
So lösche ich das Licht.

Ankuscheln traue ich mich nicht. Ich bin mir sicher, sie weist mich ab. Mit etwas Abstand liege ich vor Rose und sehne mich, sie zu Berührung. Als Trost für sie. Mehr eine Entschuldigung.

Ich fingere nach ihr, spüre ihr Haar, streichelte die Wange und über die Stirn.
Ich spüre IHN, wie kräftig ER sich gegen meinen Schenkel presst, SEINE Härte anwächst und die Erregung in mir steigt.
'Falsch!' denke ich.

Es darf doch nicht sein, dass Rose mich von sich weist und ich Potential und Vergnügen dadurch erreiche.
Ich schäme mich und höre auf.
Rose bemerkt nur, dass ich aufhöre sie zu streicheln.
Warum weiß sie nicht.

Ich denke, für sie passte es zum Tag.


Vom Rosenzüchtling

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