Freitag, 3. Februar 2012

Fehlerhaft

Am Frühstückstisch sitze ich neben Rose und schaue ihr einfach nur zu. Ihre Hand legt sich auf die meine und beginnt zärtlich Sie zu streicheln.
Schöne wonnige Schauer durchlaufen meinen Körper. Ich schließe die Augen.

Ich spüre ihre Finger, jede einzelne Kuppe die auf meiner Haut entlang fahren. Ich spüre die Hand, die über den Ärmel meines Pullovers streicht. Die Hand die sich auf meine Schulter legt und die Finger, die dort kurz stärker drücken.

Ich spüre es und merke dann:
Es läuft kein Film. Kein Kopfkino das mich begleitet, mich in eine andere Welt bringt. Mich entrückt vom hier und jetzt. Ist das ein Fehler?

Nein, genau so ist es richtig. So will ich es haben. Ich will bei ihr bleiben, neben ihr sitzen, von ihr gestreichelt werden. In unserer Welt.
Die Erektion die ich dabei erhalte bekomme ich durch sie, wegen ihr. Hier und jetzt.

Ich finde es keineswegs fehlerhaft ohne Kopfkino durch das Leben zu ziehen.
Im Gegenteil. So ist es mir lieber.


Vom Rosenzüchtling

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