Samstag, 17. August 2013

Brioche

"Ich muss morgen früh raus" verabschiedete ich mich aus dem Chat. Trotz fesselndem Thema und spärlichen Bekleidungstipps war es für mich an der Zeit. "Morgen bekommt die Lady eine frische Brioche und die braucht ihre Zeit."

Ausstehen, Morgentoilette und dann die Mails gecheckt. Das normales Programm, danach erst den Teig. Was für eine labbrige Brühe zuerst durch die Schüssel schwappte. 'Das wird doch nichts' dachte ich, hielt aber die angegebenen fünfzehn Minuten kneten ein. Und -ich hätte es nicht erwartet- nach zwölf Minuten bekam der Teig Substanz.
Es war Punkt Sechs Uhr morgens, als ich den Teig zur ersten Gare stellte.
Mit Backen noch drei Stunden Zeit, bis Rose ihr Frühstück erhält.

Und was für eins.
Die Brioche duftete verführerisch und schmeckte genial. Fast ohne Zucker gemacht passt alles dazu, herzhaft oder süß. Rose war begeistert, das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt.
Und rächte sich spät am Abend.

"Rose ich bin müde."
"Ich sehe es. Geh ins Bett. Ich komme nach."
So ging ich ins Haus, oh...

Der Wiener hatte das Essen gemacht und die Küche danach ausgesehen. Heute war mir das egal, ich drehte mich um und ging hinaus. Zwei Stunden später brachte er mir einen Cocktail und als ich mich bei ihm bedanken wollte blinkte die Küche in ihrem Glanz. Er hatte Abgewaschen und alle geputzt.
Ich nahm ihn in den Arm und bedankte mich.
"Und der Cocktail" fragte er.
"Auch danke, aber den habe ich noch nicht probiert."

...und nun komme ich in die Küche.
Zehn Cocktailzutaten und doppelt so viele Gläser standen herum. Messer, Bretter, Mixer, Eiswürfelbereiter...
Ich räumte auf und Rose ging derweilen ins Bett. Schalftrunken folgte ich einige Minute später und...
Die Lady lag auf dem Massagetuch, nur mit Slip. Das Deckbett zur Seite geschlagen. Ich weiß was das heißt.
Noch habe ich mir meine Ruhe nicht verdient. Die Lady ist verspannt.

"Nur Oben" kam die knappe Anweisung als ich das Öl in die Hand nahm.
Schnell quetschte ich eine Ladung aus der Flasche heraus, wärmte es in meiner Hand und verteilte es auf dem Rücken. Ein Mal reicht. Sorgfältig verstrichen meine Finger das Öl, auf den Schultern, dem Rücken, der Seite bis hinab zur Hüfte um dann nach oben zu gleiten, ihre Schulterpartie und den Nacken zu massieren.
'Zu wenig' entschied ich.
Zwar wird es eine Schnellmassage aber deshalb halbtrocken am Nacken entlangzureiben braucht es nicht. Noch einmal nahm ich vom Öl, füllte meine Hand, schloss die Flasche, wärmte es mit beiden Händen an und verteilte es, wo zu wenig war. Dann kreisten meine Hände nochmals den kompletten Oberkörper ab, strichen von der Rückenmitte zur Schulter hinauf, setzte auf der Mitte wieder an um zu den Armen zu streichen, zur Seite, zur Hüfte, dem Steiß, die andere Seite wieder hinauf, zu den Armen um ganz am Ende mit meinen Hände von der Mitte hinauf zum Nacken zu gleiten.

Zwei Mal fuhren meine Finger sanft über die Schultern zum Nacken, drücken die nächsten Male kräftiger und schoben am Schluss die Muskeln hart vor sich her.
Kurz hörte ich von Rose ein Stöhnen, dass in ein entspanntes Schnurren überging.
Noch schnell über die Seiten hinübergewischt, dann war ich fertig.
Ein Blick auf die Uhr 00:04 hatte ich begonnen, nun war 00:09. Gerade einmal fünf Minuten hatte ich dafür gebraucht. Es ist bereits nach Zwölf, ich habe den Stress des ganzen Tages in meinen Knochen und bin jetzt

Munter!
ER steht.

Ich streife das Öl von meinen Händen auf ihren Armen aus, lehne mich dabei über meine Lady, massiere zwischen Daumen und Zeigefinger ihr Genick, spüre ihre Atmung, wie sie genießt, entspannt ist, langsam entschläft, spüre auch wie prall ER ist, wie die Berührung meiner Finger mit ihrer Haut IHN erregt, wie gut es mir tut so dicht bei Rose zu sein, ihr Gutes zu tun. Ich will mehr.

So flach es geht gleitet meine Hand über Roses Haut. Alle Finger gestreckt, dazu die Handflächen aufgelegt bekomme ich das Maximum an Kontakt. So tanke ich auf, sauge Energie von ihr ohne dass sie etwas dabei verliert. Langsam schiebe ich meine Hände hinauf, ziehe sie hinab, auf ihren Armen entlang und lege meine Brust auf ihrem Rücken ab. Dabei habe ich eine Hand um ihren Nacken gelegt, sauge hier und die eine andere fährt einen Schenkel hinab, sucht neue Stellen mit viel Energie.
Mir geht es gut.

Ich schrecke kurz auf.
Entweder war ich eingenickt oder wie in Trance gefallen. Meine Fingerkuppen glitten über ihren Rücken hinweg ohne Befehl von mir. Waren meine Finger gerade noch hier, so waren sie auf einmal dort. Rose selbst schien von meinen Nickerchen nichts zu spüren. Ein Blick auf die Uhr 00:17. Die Fünfzehn mache ich voll.

Wie zu Beginn strich ich alle Stellen auf Roses Rücken ab, suchte nach Öl, nach Stellen wo ich zu selten war, wo meine Finger besser gleiten als über den Rest, nahm es mit, verteilte es und beugte mich über Rose zu einem Kuss.
"Das war schön."
"Ja Lady. Ich danke dir."
"Wofür du?"
"Das du mich so viel Energie von dir nehmen lässt. Du tust mir gut."
Schnell stand ich auf um ihr das Nachthemd zu reichen, das Massagetuch zu entfernen und die Lady zuzudecken, wenn sie so weit ist.
"ER scheint nicht müde zu sein" meinte Rose mit Blick auf den stramm tropfenden rz.
"Das verdanken WIR dir."


Als ich Rose im Bett liegen sah, dachte ich nicht, dass ich die Massage überstehe.
Aber nun, im Nachhinein, war es das Beste für mich.
Glücklich, gespannt schlief ich ein.


Vom Rosenzüchtling

Gelohnt!

Lecker, Fluffig

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