Donnerstag, 29. August 2013

Stufe Zwei

Ich lese vor.
Das heißt, gerade will ich beginnen, da gleitet Roses Hand hinab und legt sich über ihr Stück. Meine Vorfreude wächst zwischen ihren Fingern hindurch.
"ER folgt dem Ruf SEINER Lady."
Den ersten Satz bereits im Kopf schmunzele ich los.
"Was ist? Passt es?"
"Oder?" lese ich vor.
Bestätigend drückt Rose zu.
Ein sanftes Drücken, bei dem sich die Fingerkuppen auf die Haut legen und die Handfläche gegen den Schaft presst. Aber es elektrisiert. ER zuckt nur leicht doch meine Brust schnürt es ab. Die Atmung kurz gelähmt kommen nur piepsige Töne aus meinem Mund.
"Was ist" fragt Rose nach. "Zu fest?"

Wenn Rose IHN damit meint hat sie recht. Prall gefüllt habe ich ein Problem. Wenn Rose IHN berührt spüre ich es stärker als sonst.
'Auf's Vorlesen konzentrieren ohne dass ER erschlafft' geht mir Roses alte Aufforderung durch den Kopf. Darum brauche ich mich heute nicht zu bemühen. Eher das Gegenteil.
Schauer auf Schauer jagt Rose durch meinen Leib, treibt Wortsilben aus meinem Kopf und mein Hirn arbeitet fieberhaft sie zu fassen, einzubauen und  vorzulesen was vor mir steht.

Dazwischen befinden sich Gedanke an ihre Macht.
Sie genießt das Zabbeln. Lese ich ein paar Sätze fehlerfrei drückt sie ab. Finger spannen sich um den Schaft. Einer nach dem Anderen drückt zu und presst hinauf. In Richtung von SEINEM Kopf doch damit in mich hinein.
Meine Stimme versagt, geht hoch oder stockt. Buchstaben werden verschluckt, wie auch Silben oder ein ganzes Wort. Doch irgendwann habe ich mich im Griff.

Mein Stück ist prall. Wenn Rose IHN leicht zusammendrückt merke ich es kaum. Wenn sie ihn presst, so einen zarten Schmerz erzeugt hebt sie ihn auf. Den Schmerz von IHM, der in IHM steht, in IHM pocht, heraus will, von mir kaum einzudämmen ist.
Lässt Rose los, dann zucke ich erst. Wobei der Tease von ihr mir Erholungszeit verschaft.
Jedoch sind dies Sachen, die meine Lady schnell entdeckt.
Sie legt nach.

Ein, zwei, drei langsame Hübe am Schaft entlang und ich bin stumm.
Rose stoppt, ich hole Luft.
'Was war das?'
Kurz war ich weg. Nein, ich war Stück. All meine Konzentration lag bei IHM. Ich habe gespürt, wie die Vorhaut über das Köpfchen gleitet, das Band sich strafft, am Köpfchen zieht. Wie ihre Hand alles Gefühl im Schaft nach unten streift, wie es in die Wurzel strömt. Als ihre Hand sich hebt und nach oben streicht ist es weg. Auf einmal scheint die Wurzel leer. Alles was ich fühle ist im oberen Teil. Während das Band sich entspannt, die Vorhaut über das Köpfchen stülpt sammele ich mich im Kopf, das Meiste um dessen Rand.

Plötzlich wird das Buch schwer. Sowohl in den Fingern wie in den Armen fehlt mir die Kraft. Ich atme durch. 'Contenance! Beherrsche dich!'
Wie soll das gehen, wenn die Lady ihr Eigentum benützt?

Rose gefällt ihr neues Spiel. Monoton gleitet ihre Hand auf und ab. Hub für Hub bringt sie mich hoch. Nur der Text verleiht mir die Kraft dem zu widerstehen. Die Kante für mich bleibt hinter den Buchstaben versteckt. Ich quäle mich durch.
Vor allem, als Rose erblickt, dass sich der Abschnitt bereits dem Ende zu bewegt wird ihr Hub länger und ihr Griff fester.
'Wer zuerst am Ende ist.'

Gerade noch geschafft schließe ich das Buch. Langsam drehe ich mich um Roses Hand nicht zu verlieren und lösche das Licht.
Zart klingt das neu Erlebte nach. Ihre Hand die nicht nur reizt, drückt und streichelt.
Mit den Hüben beginnt sie die Stufe Zwei.
Ein neuer Level, schwerer für mich.


Doch auch doppelt so wunderbar.

Vom Rosenzüchtling


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